Guten Morgen, noch nicht ganz wach, weil viel zu lange wach gewesen. Das Unwetter beobachtet und genossen, doch kein Sturm für Berlin, nur finstere Aussichten mit beeindruckend schwankenden Bäumen in der Nacht. Schon interessant, wie sich so viele Wetterdienste auf einmal irren können. Also ganze Aufregung umsonst für Berlin. 25 Grad in der Bude, für meinen Geschmack etwas zu viel, gleich mal alle Fenster aufgerissen. Früher liebte ich die Wärme des Sommers, als dicke Frau jetzt weniger, denn ich weiß nicht, was ich anziehen kann und schwitze. Eigentlich möchte frau sich verhüllen, uneigentlich erfordert der Sommer etwas anderes. Fisch mit Backkartoffeln und Möhrengemüse im Ofen bereitet, war ganz lecker. Samstag, nichts vor und das ist gut so, die Welt steht und dreht noch und für den Moment kein Techno zu hören. Küchenregal ausgeräumt und neu justiert, das Regal ist leicht schief, aber der Fußboden noch mehr. Nicht so eine geniale Vorstellung, dass das Regal mit all den Vorräten einfach so umstürzt. Später Zuchiniküchlein gemacht, die bei mir eher Fladen waren. Deckel auf die Pfanne war wohl keine gute Idee. Beratungen im Homeoffice gestern waren ok, Tränen, aber keine Beschimpfungen. Besser wäre natürlich keines von Beiden, aber aktuell scheint das nur selten möglich.
Das Konto sieht mies aus, Umzug des Mannes und gleichzeitig wieder Vorräte aufstocken, eine teure Geschichte. Jetzt ist aber beides geschafft. Keller aufräumen ist auch noch so eine Aufgabe, aber nicht heute. Morgen dann Mann und Vater treffen, aber heute gehört mir bzw. aus Erfahrung dem Nichts. Wohnung etwas putzen, kochen und die Badewanne sind dann mal die erlaubten Aktivitäten, auch nicht zum Supermarkt, hier gibt es genug zu essen. Der Vogel stresst, wie kann man nur in einer Tour so notgeil sein? Sogar den Wellensittich versucht er zu bespringen. Ständig diese Balzgesänge, ständig die Attacken auf alle Weibchen. Belastend, eigentlich sollte er ein Mädchen sein, jetzt habe ich einen lauten Tyrannen. Kaum Schmerzen gerade und Blutdruck unten, das muss auch mal bemerkt werden, ich fühle mich mit meinem dicken Bauch aber so als wäre ich dauerhaft im neunten Monat schwanger, eine Nebenwirkung von Amisulprid, von dem ich anfänglich so begeistert war. Das Medikament bin ich schon lange los, der (Bier-)Bauch und auch andere Dinge blieben. Aber die Hoffnung besteht, dass sich mein Körper auch davon wieder erholt, die Parkinson-Symptome von Fluanxol sind großteils auch verschwunden, nur ab und zu noch ein Tremor. Das alles, nachdem sich die Ärzte nie ganz sicher waren, ob ich schizophren bin oder nicht, nein ich möchte nicht darüber nachdenken, dass ich es vielleicht gar nicht bin und völlig unbegründet mit Medikamenten ruhig gestellt und zerstört wurde.
Nur die jungen Klinikpsychiater fanden diese Diagnose passend, während der Gerichtsgutachter und alle anderen Ärzte danach Zweifel an dieser Diagnose hatte, aber trotzdem Pillen verschrieben haben. Anderes Thema, denke ich darüber nach, möchte ich nur schreien, denn auf jeden Fall waren die Dosen, mit denen ich behandelt wurde, viel zu hoch. Ein grauer Tag grüßt, der Kaffee schmeckt, ich rauche zu viel und frage mich, was das Leben wohl noch bietet für mich. Eine ausgelaugte Sozialarbeiterin mit Bierbauch liegt auf dem Sofa und wartet auf das Ende der Pandemie, das Ende des Krieges und ein Wunder: