Manchmal habe ich den verdacht, dass mein ständiges Möbelrücken auf einem Spieltrieb aus der Kindheit beruht.
Früher habe ich mein Puppenhaus fast jeden Tag umgestellt. Das ging los bei kleinen Neuanordnungen im Raum bis zur völligen Neuaufstellung aller Raumfunktionen.
Barbie passte trotzdem nie in die Räume, denn der Schenker hatte zwar ein Puppenhaus entworfen, dabei aber leider nicht an die Dimensionen von Barbie gedacht.
Also saß Barbie immer raumfüllend in viel zu kleinen Räumen. Platz für Ken gab es nicht, es sei denn man stapelte die Figuren, – im Schlafzimmer vielleicht eine gute Idee, – wenn das Bett nicht so klein gewesen wäre.
Das war aber gar nicht so schlimm, denn Barbie hatte 6 Räume in ihrem Haus, da konnte Ken ein eigenes Zimmer haben.
Sex zwischen den Beiden wäre eh nicht möglich gewesen, wie ich früh pubertierend heraus fand. Barbie hatte rein gar nichts zwischen den Beinen und Ken nur so eine Beule, die an einen Venushügel mit Damenbinde drüber erinnerte.
Das war aber auch gut so, denn Niemand wollte mir weiteres Barbie-Zubehör schenken. Barbie war nämlich nicht nur viel zu groß für ihre Wohnung, sie war auch das Feindbild der gerade wütenden Frauenbewegung.
Ich mochte sie trotzdem, kämmte ihr Haar und versuchte sie außerhalb des Hauses mit Ken zu paaren. Ein vergebliches Spiel, das bei der Ankunft meines ersten Freundes langweilig wurde.
Das Spiel wurde umgestellt auf Gesichtsreinigung durch Zungenkraft auf dem Hochbett. Dieses Bett war zum Glück groß genug. Barbie und das Puppenhaus verschwanden irgendwann.
Jahrzehnte später, stelle ich immer noch meine immer viel zu kleine wirkenden Wohnräume um. Nicht täglich, aber regelmäßig. Klappt trotzdem nicht mit Ken, obwohl meine Wohnräume jetzt groß genug sind, um sogar mehrere Kens einzuladen. 😉
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CLIP – Aqua – Barbie Girl von LP