Es ist endlich geschafft, gestern durfte ich meine Schlüssel für die alte Wohnung abgeben. Das war irgendwie seltsam, denn obwohl ich mit der alten Wohnung fast nur Ärger hatte überkam mich Wehmut.
Vorbei sind die Räuberzeiten, vorbei ist die Last die damit zusammenhing und mich immer wieder runterzog. Ja auch an Lasten kann man hängen, sie gehörten zu meinen Alltag wie der tägliche Ärger damit. Es ist seltsam loszulassen, auszuatmen, die Furcht mal Furcht sein zu lassen.
Obwohl ich jetzt nur wenige Kilometer entfernt lebe, ist das hier eine ganz andere Welt. Auf den von Blumen umsäumten Straßen, liegen Herbstblätter und Eicheln und keine Hundescheiße oder Bierflaschen. Die Altbauten die es hier gibt sind königlich saniert, die Menschen sind hier neugierig aufeinander und grüßen sich.
Es hat fast ein wenig Dorfcharakter, obwohl ich hier nicht am Stadtrand lebe. Gerade sah ich eine Frau mittleren Alters, mit dauergewellten Kurzhaarschnitt und rosa Halstuch, die mich neugierig anschaute. Ich musste lachen, willkommen in Friedenau. 🙂