Wenn man sich erinnert und feststellen muss, dass Vieles reiner Blödsinn war, wird einem anders. Der Irrtum steht wie ein Schild über vielen Annahmen und macht das Erlebte und Erinnerte zum reinen Irrtum.
Wenn man sich erinnert und feststellen muss, dass Vieles reiner Blödsinn war, wird einem anders. Der Irrtum steht wie ein Schild über vielen Annahmen und macht das Erlebte und Erinnerte zum reinen Irrtum.
(entschuldige, ich bins schon wieder – wo sind eigentlich die anderen? im winterschlaf?)
und auch jetzt könntest du theoretisch und praktisch im irrtum sein, um dann später genau das festzustellen. ich glaube, man sollte davon abkommen, das eine oder das andere als richtig oder falsch bzw. irrtum für sein leben anzusehen.
alles führt zueinander und bedingt sich. nichts steht isoliert da. mag sein, dass dir dein früheres leben aus heutiger sicht als irrtum erscheint, aber ohne dein früheres leben wärest du reflektiv gar nicht an diesem punkt von heute. alle wege führen nach rom, sagt man. dazu gehören auch die irrungen und wirrungen.
Es ist nicht mein früheres Leben, das mir als Irrtum erscheint, sondern Annahmen über die Realität meines Lebens die sich jetzt als Irrtum erweisen. Ohne diese Irrtümer wäre ich jetzt woanders, das ist wahr, aber vielleicht wäre ich auch gern woanders. Aber nichts lässt sich rückgängig machen, es ist wie es ist und ich bin da wo ich bin, auch wenn ich jetzt schlauer bin.
irren ist menschlich.
Errare humanum est. Oder Irre sind menschlich. 😉
Sowieso Menschen sind irre.
@thema: davon abkommen, etwas als falsch oder richtig zu sehen würde bedeuten, sich selbst abzuschaffen. Etwas als falsch zu sehen, heißt die Richtung seiner persönlichen Charakterentwicklung zu verstehen. (Von Fällen, wo es um eine Verfehlung aus gesetzlich-moralischer Sicht geht ganz zu schweigen. Da darf die persönliche Charakterentwicklung nicht einmal als Versuch einer Legitimation zugelassen werden.)
Denke eher, das die Erkenntnis das man falsch lag zur Charakterbildung beiträgt und nein es ging nicht um gesetzlich-moralische Verfehlnisse.
jeder mensch schafft sich für sein handeln eine legitimation, denn die braucht er unbedingt, um halbwegs ruhig schlafen zu können. das muss mit den gesetzen und regeln der gesellschaft nicht notwendigerweise konform sein, aber meistens passen wir menschen uns da an, weil wir lieber nicht in konflikt mit der staatsgewalt kommen wollen. das ist dann gut, wenn wir in einem rechtsgefüge leben, welches im großen und ganzen gerecht sein will. aber in einem unrechtssystem kriegen wir mit dieser einstellung der anpassung probleme. das heißt, wir kriegen mit der ethik unseres handelns probleme.
es heißt also immer: holzauge sei wachsam. also, wenn man nicht nur marionette in einem system sein will.
dasselbe gilt auch für das ganz eigene leben. wir müssen uns immer prüfen, ob wir uns noch auf dem pfad befinden, den wir (nach unserem gewissen) gehen wollen, – der für uns gut ist.