Guten Morgen, fast den ganzen Tag verschlafen gestern und jetzt fühle ich mich seltsam. Wach gewesen nachts um drei, aber nur kurz und jetzt wieder wach. Wie man sich seinen Schlafrhythmus zerstört, weiß ich. Endlich weniger Fliegen hier, die haben gestern ganz schön gestresst, ich möchte nicht Belzebub sein, aber was ich so will interessiert keine Sau, keine Fliege. Der Kaffee schmeckt, es dämmert und ich weiß noch nicht wie ich es heute zum Arzt schaffen soll, fliegen wäre gut, alternativ auch ein Taxi. Doch vorher telefonieren, hoffe, ich erreiche jemanden. Langweilig war es gestern, aber ich auch so furchtbar müde, ich könnte gerade nur schlafen, hoffe, das ist jetzt nicht noch Depression, sondern nur Erschöpfung. Was mein Kopf und meine Seele in den letzten Wochen geleistet hat und immer noch leistet, ist halt immens viel. Enttäuscht vom Mann, Unterstützung sieht anders aus. Aber was ich so unter Unterstützung verstehe, ist für die meisten Menschen in dieser narzisstischen Welt auch eher Aufopferung. Scheint sonst keiner so blöd zu sein wie ich.
Der Tabak ist alle, also jetzt fiesen Discounter-Tabak, das ist wirklich zum Abgewöhnen. Kalte Luft kriecht um meine Füße, Krähen schreien herum. Aufpassen, dass meine Gedankenwelt nicht ganz so schwarz wird, was gerade nicht einfach ist. Nachts jetzt wieder das Internet abstellen, brauche ich wirklich nicht und kostet nur Strom. In den Neunzigern hatte ich das auch immer gemacht, weil ich Angst vor der Strahlung hatte, heute ist eh alles verstrahlt. Komische Träume gestern beim Tagesschlaf gehabt, ich war in einem Hotel und suchte aktuelle Kollegen und eine Veranstaltung, traf aber nur einen alten Kollegen, der sich kryptisch äußerte. Danach blieb ich dann lieber wach. War jetzt kein Alptraum, aber irgendwie zu intensiv. Eine Mücke hat mich gestochen, ich vermute nicht die letzte dieses Jahr. Immerhin Blutdruck ist unten und etwas Sonne ist zu sehen. Raus da, die Woche beginnt, normaler Tabak muss her. Nicht verrückt werden, oder nicht mehr als ich schon bin: