Ein Gruß aus der Nacht, geht mir gerade nicht so blendend. Mit Schmerzen verschwitzt in der Nacht erwacht. Gestern nicht viel, weil Schmerzen beim Sitzen, also viel telefoniert im Liegen. Kochbox erhalten und Müll weggebracht, sonst nicht viel. Höre Nachbarn im Bad, früh wach, genau wie ich. Tee statt Kaffee gerade, Kaffee und Zigaretten zum Morgen findet dann mein Magen und Blutdruck nicht so witzig. Ich scheine zu alt zu werden für ein Nuttenfrühstück. Warte auf Geld, das gerade nicht kommt, vielleicht doch mal nachhaken, die Leistung ist schon monatelang erbracht. Es ist so, als würde ich gerade aus einer jahrelangen Gefühlslethargie erwachen, doch die Gefühle, die gerade auf mich warten, sind Schmerzen. Diese Schmerzen müssen schon länger da sein, ich habe sie nur bisher irgendwie ignorieren können. Jetzt bin ich wach und die körperlichen Schmerzen sind noch schlimmer als die Erkenntnis zum Alter. Weiter Ibuprofen nehmen, davon hält mein Magen aber nichts.
Neuer Arbeitsvertrag ist da, wer hätte gedacht, dass ich nochmal Geld verdienen würde nach 2013? Eigentlich keiner außer mir. Aber gut, meiner Mutter hat damals auch niemand geglaubt, dass sie die alleinerziehende Kellnerin mit Hauptschulabschluss irgendwann studieren würde. Den Dickkopf habe ich wohl von ihr geerbt. Sie hat ihr Diplom gemacht, ich habe nach der Psychiatrie wieder einen Job von dem ich und die letzten Jahre auch mein Mann leben konnten. Unsere Wegwerfgesellschaft ist da manchmal etwas vorschnell beim Entsorgen von Zukunftsplänen. Doch für meine Mutter und mich galt immer: Keiner glaubt an dich, dann jetzt erst recht! Die Straße rauscht, aber noch sind auch Vögel zu hören, aber die Autos werden immer lauter und die Vögel leiser. Zukunft, Zukunft, erstmal mit der Gegenwart klarkommen. Aktuell gefällt mir das Jammern über den Lockdown nicht so, da rühmen sich Leute zwei Jahre (allein) zu Hause gewesen zu sein und welche seelische Belastung das war. Entschuldige, ich war so viele Jahre mehr allein, heule ich so rum? Was sind schon zwei Jahre im Vergleich zur Lebenszeit? Es gibt so viel schlimmere Dinge, als zu Hause zu bleiben.
Mein Mitleid hält sich also in Grenzen, weil irgendwer zwei Jahre keine Party machen konnte. Ich finde, das ist Jammern auf sehr hohen Niveau, aber wahrscheinlich wissen sie es nicht besser. Ausnahme sind dabei nur für mich Kranke und Kinder, die hatten/haben wirklich eine schlechte Zeit. Aber alle anderen? Es gibt kein Anrecht auf Party! Manchmal wünschte ich mir, dass Vergangenheit/Geschichte für folgende Generationen fühlbar ist, vielleicht wären sie dann dankbar über den friedlichen Wohlstand, indem sie leben. Egal, ich kann es nicht ändern, sollen sie jammern, ich schließe mich nicht an und kann es nur bedingt nachvollziehen. Hauptsache kritisieren, aber keinen bessern Plan haben: